Funchal wirkt auf uns wie ein modernes Märchen, in dem sich kleine, gepflasterte Straßen mit historischen Gebäuden und einer atemberaubenden Bergkulisse mischen. Von einem Aussichtspunkt aus sieht Funchal fast wie ein echtes Gemälde aus: orangefarbene Dächer, der glitzernde Atlantik und grüne Berge, die die Küstenstadt umgeben.
Nachdem wir einige Monate in Calheta gelebt hatten, wollten wir einen Ortswechsel und da Weihnachten und Silvester vor der Tür standen, dachten wir, es gäbe keinen besseren Zeitpunkt, um nach Funchal zu ziehen ... und wir hatten Recht!
Mit seiner spektakulären Weihnachtsbeleuchtung ist Funchal ein glitzerndes Juwel mit charmanten Straßen, lebendiger Atmosphäre und vielen verschiedenen Restaurants. An einem warmen Dezembernachmittag erkundeten wir die Stadt Funchal zum ersten Mal richtig. Oh, wie sehr wir diese warmen Wintertage lieben ... Wo in Europa kann man im Winter mit einem T-Shirt spazieren gehen? Wir begannen unseren Tag im schönen Parque de Santa Catarina, einem ruhigen Park mit einer großen Rasenfläche und einem See. Wir spazierten herum und sahen unzählige Arten von Bäumen, Blumen und Kräutern. Selbst im Winter ist Madeira so unglaublich grün! Wir saßen eine Weile auf einer Bank mit Blick auf den Hafen von Funchal und auf die wunderschöne Bucht. Unsere Stadt-Erkundung am Nachmittag hat gut angefangen.
Anschließend setzten wir unseren Weg zum Palácio de São Lourenço fort, der sich an der Promenade von Funchal befindet. Diese Festung aus dem 16. Jahrhundert ist heute ein Militärmuseum und kann von innen und außen besichtigt werden. Wir setzten unseren Weg zur berühmten Kathedrale von Funchal (der gebräuchliche Name ist Sé) fort, eine Kirche im gotischen Stil, deren Ursprung bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Die Kirche steht seit 1910 unter Denkmalschutz und besitzt eine der schönsten Decken Portugals. Natürlich mussten wir sie mit unseren eigenen Augen sehen! Also gingen wir ins Innere und bewunderten die Kunstwerke und schönen Details dieser Kirche. Es ist erstaunlich, wie viel Mühe und Liebe zum Detail in die Gestaltung der Decke geflossen ist!
Nach der Erkundung der schönen historischen Gebäude von Funchal war es an der Zeit, etwas zu essen und den „Mercado dos Lavradores“ zu erkunden. Der belebte Bauernmarkt ist voll mit bunten Ständen, an denen alle Obst- und Gemüsesorten, Kräuter und frischer Fisch verkauft werden. Wir nahmen all die Geräusche und Düfte in uns auf und genossen es, dort herumzulaufen, aber wir wurden hungrig! Jetzt war es Zeit für einen Snack und ein Getränk und so setzten wir unseren Weg in die Altstadt fort, die von den Einheimischen auch „Zona Velha“ genannt wird.
Die charmanten, engen Kopfsteinpflasterstraßen, die von alten Gebäuden mit hübschen Terrassen und traditionellen Kirchen gesäumt sind, laden zu einem Besuch ein. In der Nähe der Kapelle Corpo Santo befinden sich malerische Plätze und die besten Orte, um etwas zu trinken und zu essen. Diese Gegend ist sehr idyllisch und voller Geschichte. Die Kapelle Corpo Santo stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude aus diesem Jahrhundert. Die anderen farbenfrohen Gebäude unterstreichen die Atmosphäre dieses Ortes. Wir fanden einen schönen Tisch im Freien mit herrlicher Aussicht und bestellten etwas zu essen und zu trinken, bevor wir unsere Erkundungstour durch die Altstadt fortsetzten.
Nach dieser kurzen Pause waren wir beide bereit, weiter zu gehen, und da die Sonne langsam hinter den Gebäuden verschwand, beschlossen wir, uns auf den Weg zur Promenade zu machen. Der Sonnenuntergang findet im Dezember gegen 18:00 Uhr statt und da wir beide so gern den Sonnenuntergang anzuschauen, waren wir auf der Suche nach einem schönen Platz dafür. Es war kurz nach 17:00 Uhr, als wir uns dem gelbfarbenen Forte de São Tiago näherten. Diese Festung aus dem 18. Jahrhundert bietet einen herrlichen Blick über die Stadt und das Meer, und wir erfuhren, dass ihr Hauptzweck darin bestand, Funchal vor den Angriffen der Piraten zu schützen, die auf Madeira häufig vorkamen.
Zu diesem Zeitpunkt verwandelte sich der Ozean in ein Meer aus funkelnden Diamanten: das goldene Sonnenlicht spiegelte sich auf der Wasseroberfläche . Der Sonnenuntergang war schon immer ein besonderer Moment für uns, und wir nehmen uns oft die Zeit, ihn zu betrachten, während wir über unseren Tag und das Leben nachdenken. Wir halten inne, um präsent und dankbar zu sein, während wir die atemberaubende Aussicht genießen. Wir fanden einen schönen Platz in der Nähe der Festung „Forte de São Tiago“ und beobachteten, wie die letzten Sonnenstrahlen im Meer verschwanden.
Jetzt war es Zeit für das Abendessen! Es gibt so viele Restaurants in Funchal, dass es schwer fällt, sich für eines zu entscheiden, aber da wir von der Altstadt begeistert waren, beschlossen wir, dort zu Abend zu essen. Wir machten uns auf den Weg durch die charmante Rua de Santa Maria, wo wir an einigen Wänden wunderschöne Streetart entdeckten. Wir saßen in einem der örtlichen Restaurants und wurden mit köstlichem Essen und einem Glas Sangria verwöhnt... Es war in der Tat ein idyllisches Abendessen.
Um den Tag ausklingen zu lassen, wie es die Einheimischen tun, beschlossen wir, nach dem Abendessen eine Poncha zu trinken. Dieses traditionelle alkoholische Getränk wird aus Zuckerrohrrum, Orangen- oder Zitronensaft und Honig hergestellt. Wir bestellten zwei verschiedene Poncha-Getränke, damit wir den Unterschied schmecken konnten. Sie waren köstlich und es gab keine bessere Art, unseren Erkundungstag in Funchal, einer unglaublichen Stadt, ausklingen zu lassen.
